Karl Robel - Über die Liebe zur Natur

Karl Robel

Über die Liebe zur Natur

ein Vogelfreund erzählt

Karl Robel, *1925, schöpft aus dem reichen Erinnerungsschatz fünfzigjähriger Naturbeobachtungen. Eine Auswahl seiner Erlebnisse, Erfahrungen und Einsichten werden hier als unterhaltsame Geschichten wiedergegeben. Karl Robel, weithin bekannt für seine Gedichte in bairischer Mundart, überrascht diesmal seine Leser mit einem etwas anderen Buch: Mit feinsinnigen Beobachtungen und fesselnden Schilderungen der Natur. Wer Karl Robel kennt, weiß, daß er einer der profundesten Kenner der einheimischen Vogelwelt ist. Immer wieder setzt er sich in Leserbriefen für die Vögel ein: Er warnt vor großflächigen Glasscheiben, die unzähligen Vögeln den Tod bringen. Er regt an, für die Vögel Hecken und Lebensraum zu erhalten, damit wir weiterhin ihr Gezwitscher und ihre schönen Lieder hören. In seinem Buch: „Über die Liebe zur Natur - –ein Vogelfreund erzählt“ - beschreibt er seine von Kindheit und Jugend an geübte geduldige Beobachtung von Tieren im Aquarium oder beim Nestbau, Brüten, Füttern und Aufziehen von Nachkommen. Der Autor wünscht sich, daß sein Buch dem einen oder anderen Heranwachsenden eine Anregung sei, selber draußen die lebendige Natur zu beobachten, statt sich nur mit der künstlichen ComputerWelt zu beschäftigen. Karl Robel erklärt: „Die Themen für meine Gedichte entspringen meist meinen Naturbeobachtungen. Schon als Kind habe ich geduldig und sehr genau die Insekten, Pflanzen und Tiere beobachtet. Und diese Methode gebrauche ich auch bei der Beobachtung von Menschen und unserer Welt.“

Aus dem Inhalt:

Die Vogelmutter
Hausrotschwanzerl
Fernreisende mit Aluminiumring
Wasseramseln
Bunte Gaukler (Kiebitze)
Bei den Zwergerln im Bergwald (Sperlingskäuze)
Unsere Fledermäuse
Der Thomas und die Waldkäuzerl
Singvögel als Überlebenskünstler
Hilfe für Vögel in Not
Ludwig und Markus

"Anfang April. Es ist föhnig warm. Die Bachböschung ist bunt betupft mit Buschwindröserln und Schlüsselblumen und unten am Wasser stehen die sattgelben Polster der Sumpfdotterblumen. Von den Altvögeln ist keiner zu sehen. In der Nestmulde vollzieht sich gerade das immer wieder erregende Wunder werdenden, ans Licht drängenden Lebens. Vier Eierl erscheinen noch leblos, doch beim fünften ist die Geburt eines neuen Geschöpfes in vollem Gang. Da hat der nackte, scheinbar hilflose Schlüpfling mit seinem winzigen Eizahn die kalkige Schale in quer verlaufender Spur durchbrochen und beim stumpfen Ende aufgedrückt. Erschöpft liegend hält er inne und sperrt zuweilen den Schnabel auf, die wichtigste Tätigkeit der ersten Lebenswochen. Die grauen Eidunen kleben noch naß und strähnig am Kopferl, das der schwache Hals nur mühsam und wackelig zu heben vermag. Im Verlauf der nächsten zwölf Stunden werden auch die Geschwister auf diese anstrengende Weise den Weg ins Dasein finden. Inzwischen ist das Weiberl zurückgekehrt, schüttelt sorgfältig auf einem bemoosten Stein die letzten, tropfenden Reste seiner patschnassen Beschäftigung aus dem Gefieder und schlüpft dann ins Nest ein, um das neue, nackte und zarte Leben behutsam hudernd zu wärmen ...."


Informationen zum Autor Karl Robel:
Karl Robel ist ein bayerischer Dichter, der in Rupertiwinkler Dialekt schreibt. Die Bücher von Karl Robel dienen der Pflege der Mundart und Kultur des Rupertiwinkels. Als Naturbeobachter setzt sich Karl Robel ein für den Erhalt der bayerischen Kultur-Landschaft.


ISBN 393478531X