

Margret Häckl
Mein Herz glaubt immer noch an Wunder
Margret Häckl hat nach der Pflege und dem Tod mehrerer Angehöriger zu malen begonnen,
um das Erlebte zu verarbeiten, um neue Kraft zu schöpfen, um den eigenen Schmerz ins Positive umzuwandeln. In warmen Gelb-Orange-Ocker-Farbtönen,
die auch gegenteilige lila, rosa, kalt-blaß blaue Gegentöne enthalten, vermag sie - verbunden mit kleinen Gedichten und Sinnsprüchen - Gefühle
und Betrachtungen auszulösen, über das, was Wichtig ist im Leben.
Erst spät begann Margret Häckl zu malen. Ein langer Weg durch verschiedene Lebensphasen, persönliche Erfahrungen,
insbesondere die Sorge um Familienmitglieder und deren Pflege, führten sie dazu, sich künstlerisch zu betätigen. Hier
fand sie einen Ausgleich von den Pflichten des Alltags, konnte abschalten und all das verarbeiten, was sie innerlich bewegte.
Für mich ist Margret Häckl die Malerin, die mit dem Herzen malt. Spontan, aus einer Situation oder Laune heraus, greift sie
zum Pinsel, ohne zu wissen, was letztlich dabei herauskommt. Sie hat kein vorgegebenes Konzept, keinen Plan, sondern folgt
ihren Gefühlen und der Eingebung des Augenblicks. Rose und Herz, ihre Lieblingsmotive, regen immer wieder zum Nachdenken an.
Stimmungen und Gefühle spielen bei ihrer Arbeit eine dominierende Rolle. Manches Motiv gibt auch Rätsel auf. Das entspricht
ihrem Naturell.
Als echtes Kind ihrer oberbayrischen Heimat, eng verbunden mit der Natur, den Menschen und ihrem Brauchtum, weiß sie, wo ihre
Wurzeln sind. Gleichzeitig ist sie allem Neuen gegenüber aufgeschlossen, dabei aber nicht unkritisch. Sie beschäftigt sich
eingehend mit Fragen der Religion, der Liebe, der Spiritualität und dem Sinn des Lebens. Daß sie eine Ausbildung zur
Reiki-Meisterin gemacht hat, kommt nicht von ungefähr und paßt in dieses Raster und zu ihrem Lebensmotto: Was auch immer
geschieht, nichts geschieht zufällig.
Margret Häckl ist von Natur aus ein fröhlicher Mensch, mit einer ansteckend positiven Lebensseinstellung. Andererseits kann
sie aber auch sehr ernst und nachdenklich werden. Vor allem, wenn sie sich mit Leiden, Schuld und Sterben beschäftigt. Wer
sie näher kennt, weiß, daß sie in der Lage ist, von tiefgründigen oder gar sentimentalen Gedanken urplötzlich umzuschalten
und ihre Mitmenschen mit einem unerwarteten Heiterkeitsausbruch oder gar heiligem Zorn zu überraschen.
Das und noch viel mehr macht sie so interessant und liebenswert, und dies alles schlägt sich letztlich auch in ihren Bildern
nieder.
Karl Krantz
ISBN 3-934785-35-3